Über mich
Helga BauerMeine Steinzeugglasuren,
Mein Weg zur Keramik,
Biografisches
Verwendung von Achenmühler Seeton für die Glasurherstellung
Die Keramiken brenne ich im Elektroofen bei 1240° C oxidierend. Ich verwende den Westerwälder Steinzeugton und Porzellantone, die sich bei der hohen Temperatur (Weißglut!) nicht verformen. Der Scherben dieser Keramiken wird durch die hohe Brenntemperatur glasartig verdichtet, ist also nahezu wasserdicht und ist somit für die Spülmaschine und die Mikrowelle geeignet.
Die Glasuren für meine Arbeiten stelle ich selbst her. An der Kunsthochschule in Hamburg durfte ich von 1961-Ende 1965 im Rahmen der Volks- und Realschullehrerausbildug (Wahlfach Werken) bei Prof. Jan Bontjes van Beek die Ausbildung in Keramik genießen. Hier lernte ich neben dem Formen und Herstellen von Drehton und Aufbauton das Herstellen und Beurteilen von Glasuren. Damals habe ich auch schon unter der Anleitung von Prof. Jan Bontjes van Beek Glasurenversuche mit einem Lehm von der Ostseeküste gemacht.
So war es für mich nichts Neues, als ich aus einer Baugrube in Achenmühle (Gemeinde Rohrdorf, Nähe Autobahnausfahrt) Ton bekam, der sich für eine Glasurherstellung verwenden läßt. Dieser Achenmühler Seeton schmilzt bei ca. 1200° C zu einer Glasur. Er besteht aus feinsten Ablagerungen des Inngletschers nach der letzten Eiszeit (Würmeiszeit).
Die Geschiebe der Gesteine des Inngletschers kommen bis vom Ötztal und Engadin her. Somit haben sich die feinsten Abriebe von verschiedenen Gesteinen unseres Alpenraums in Achenmühle abgesetzt.
Die Vielfalt von Mineralien gibt dieser Lehmglasur ein lebendiges Aussehen. Somit kann ich aus diesem Seeton auch eine echt ausgeschmolzene seidenmatte Glasur herstellen. Echt ausgeschmolzen heißt: Wenn sich ein Bleistiftstrich von der Glasur abwischen lässt.
Ich machte viele Versuchsreihen mit diesem Seeton indem ich Gesteinsmehle (Feldspat, Quarz, Kalkspat usw.) dazu mischte. Wegen der hohen Brenntemperatur von 1240° C kann ich auf die giftigen Flußmittel wie Blei und Cadmium völlig verzichten!
In Keramik-Fachbüchern habe ich auch Informationen über die Verwendung von Aschen für Glasuren bekommen. So stellte ich mir selbst Aschen von verschiedenen Hölzern her und mischte diese mit dem Achenmühler Seeton und Gesteinsmehlen. So erhalte ich bei der hohen Brenntemperatur auch schöne Glasuren.
In unserem südbayerischen Raum ist das Glasieren mit Lehm und feinerem Seeton wenig bekannt.
Doch die Bunzlauer Keramiken, die dunkelbraun glasierten, lebensmittel-geeigneten „Rahmhaferl“ werden bei uns schon lange verwendet.
Dieses Steinzeug wird bei ca. 1300° C gebrannt, die Glasur besteht aus rotbraunem Lehm, Aschen und Feldspat. Auch diese Glasur ist bleifrei und cadmiumfrei.
Informationen über den Achenmühler Seeton siehe:
Robert Darga: Wanderungen in die Erdgeschichte (26)
„Auf den Spuren des Inn-Chiemsee-Gletschers“ S.73f
ISBN 978-3-89937-103-1
Vita
- 1940geboren in Aschau / Chiemgau, Mädchenname: Helga Hettche
- 1942 – 1950wohnhaft in Geisenfeld bei Ingoldstadt
- 1950 – 1951in Stockdorf bei München
- 1951 – 1965in Hamburg
- 1960Abitur in Hamburg an der Albert-Schweitzer-Schule, anschließend Pädagogikstudium (Volks- und Realschullehrer mit dem Wahlfach Werken, Haupttechnik Keramik) außerdem Ruder- und Schwimmlehrerprüfung
- 1961 – 1964Ausbildung im Wahlfach Keramik an der Kunsthochschule Am Lerchenfeld in Hamburg bei Prof. Jan Bontjes van Beek
- 1964Staatsexamen (schriftl. Hausarbeit: Das Ikebana und das Blumenstecken in der Schule)
- bis Ende 1965Zweitstudium Japanologie und Weiterbildung in Keramik bei Prof. Jan Bontjes van Beek
- 1965 – 1995als Volksschullehrerin tätig
- 1967Heirat mit Konrad Bauer, Hartbichl, Maurermeister,
3. Stimme der „Geschwister Hartbichler“
Baßstimme der Gesangsgruppe „Inntaler Sänger“
1967 Geburt von Sohn Hans und 1969 von Sohn Florian - 1983Einrichtung einer eigenen Keramikwerkstatt im Wohnhaus in Hartbichl
- seitdemkeramische Arbeit mit Glasurentwicklung (Asche- und Lehmglasuren)
Aufbauen und Drehen von keramischen Gefäßen und Objekten - 1997Gründung der Gruppe „Samerberger Schwegeln“ (hölzerne Querflöten)
- 1998 – 2002Bildhauerkurse bei Carl Constantin Weber an der Sommerakademie Hohenaschau/Chiemgau
- 1974 – 2004aktives Mitglied der Musikkapelle Aschau/Chiemgau
- seit 1974aktives Mitglied der Musikkapelle Samerberg (Querflöte und Piccolo)
Die chinesischen Keramiken der Sungzeit (um 1200 nach Chr.) bewundere ich am meisten. Im Original konnte ich sie bei Reisen nach Japan in den Jahren 2000, 2007 und 2017 in Tokyo, Kyoto und Osaka bewundern, ebenso 2005 in Hongkong.
Aufsatz von mir: "Japanische Blumenkunst in europäischer Praxis"
Japanische Blumenkunst in europäischer Praxis
(Ein Vergleich von Ikebana und Blumenbinderei)
von Helga Hettche-Bauer, Grainbach/Samerberg
„Oriens Extremus“ 26. Jahrgang Heft 1/2 1979
Verlag Otto Harrassowitz Wiesbaden
Festschrift für Oskar Benl, Leiter des Japanischen Seminars in Hamburg, zum 65. Geburtstag
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Helga Bauer
Hartbichl 2
83122 Samerberg
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